sustainability

GERALD PAHR

Man stelle sich einen geerdeten, sympathischen Mann vor, der in einem Licht durchfluteten Atelier auf zwei Stockwerken lebt, Hemden designt und immer wieder mal auf die Alm fährt, wenn ihm die Großstadt zu viel wird. Denn die Natur und was sie uns gibt ist ihm wichtig. Seine Arbeit könnte man mit dem Motto “Gib so viel zurück wie du nimmst” versehen: gerechte Entlohnung seiner SchneiderInnen, das Unterstützen lokaler Betriebe und der Bezug von Rohstoffen aus transparenten Verhältnissen. Doch nicht nur seine Lebensphilosophie und die Farben seiner Kreationen sind stark von der Natur beeinflusst, auch seine Schnitte, wie ein Hemd das den männlichen Muskelfasern nachgeschnitten wurde, reflektieren Umstände, die noch so banal wirken, aber trotzdem in der Mode noch nie verwertet worden sind.

Dieser Mann ist Gerald Pahr und gebürtiger Österreicher. Gerald Pahr lebt und arbeitet nicht nur in einem der schönsten Ateliers das ich bisher sehen durfte, sondern ist einer der wenigen Designer der Attributen wie exzentrisch, aufgeblasen oder künstlich nicht weiter entfernt sein könnte. Und genau diese Tatsache spiegelt sich in seinen Hemden wieder: klare Linien, hochqualitative Stoffe, gedeckte Farben und dezente aber hochwertige Details. Das Highlight im Detail – less is more.

Dass Gerald Pahr auf hochwertige Rohstoffe wie Baumwolle aus Italien, Österreich und Deutschland wert leg und seine Knöpfe aus einer Knopffabrik im 23. Bezirk in Wien bezieht macht ihn und seine Kreationen nicht weniger sympathisch. Neben den schönsten Bauwoll-Feinzwirnen kommen grobe Oxfordbindungen und aussergewünhliche Materialien wie gechintzte Baumwolle zum Einsatz. Das Label ist auf Langlebigkeit und Beständigkeit ausgelegt. Alle Stoffe sind aus europäischen Produktionen, die wiederum großen Wert auf umweltschonende Herstellung unter fairen Arbeitsbedingungen legen. Vom Design, über die Materialien bis hin zur Produktion kommen alle Zutaten aus Österreich oder den Nachbarländern. Sogar die Schnitte werden von einer kleinen Spezialmanufaktur im Burgenland kreiert.
Gerald Pahr Hemden sind in Wien exklusiv bei Steffl erhältlich und der Designer wird bei der Vienna Fashion Night am 12. Juni im Steffl persönlich anzutreffen sein!

 

CHANGE WORTH FIGHTING FOR

Vor 6 Monaten beschloss ich meinen Modekonsum komplett umzustellen. Seit 6 Monaten war ich nicht mehr bei Zara, H&M, Forever21, Mango, wie sie noch alle heißen, einkaufen. Ob es mir schwer fällt? Nein. Bis auf ein paar Ausnahmen bei Schuhen, habe ich in den letzten Monaten überlegter, weniger und informierter gekauft. Natürlich verlangt dies viel Disziplin und Geduld – wenn ich mir jetzt etwas kaufe recherchiere ich wirklich und versuche herauszufinden, wer meine Kleidung unter welchen Umständen hergestellt hat. Als erfolgreiche Bloggerin hat man ein unheimliches Glück, mit dem Erfolg kommt aber auch Verantwortung. Ich sah es Leid Unternehmen zu promoten, die Menschen ausbeuten, Kinderarbeit zulassen, Todesfälle (siehe Rana Plaza) in Kauf nehmen. Es ist eine Umstellung, mit der ich und mein Blog gewachsen sind und ich muss zugeben, dass ich doch auch ein bisschen stolz auf mich bin. Denn dass ich so konsequent bleibe, hätte ich mir selbst nicht gedacht. Doch wenn ich heute durch Instagram scrolle und sehe wie 99% aller Blogger Unternehmen unterstützen, die Schuld an so viel Leid auf dieser Welt haben, wünsche ich mir aber eines: mehr Awareness. BloggerInnen, die nicht nur blind Dinge kaufen, sondern sich ihrer Verantwortung bewusst werden und ihre Stimme, ihre Reichweite, sinnvoll nutzen.
Umso mehr freut es mich, dass am 30. Mai unheimlich inspirierende Persönlichkeiten wie Vivienne Westwood oder Conchita Wurst und nach Wien kommen um mit TEDxAmRing unter dem Motto “Change Worth Fighting For” zum Thema Change und Sustainability zu diskutieren.
Wer dort nicht nur Vivienne Westwood, sondern auch mich treffen will, kann sich hier Tickets sichern.

KAVAT

nachhaltig produzierte schuhe zu finden gehört mitunter zu den schwierigsten tasks seit ich auf fair fashion umgestellt habe. wobei das problem nicht darin liegt labels zu finden, die nachhaltig produzieren, denn davon gibt es genug, sondern labels die auch noch schöne schuhe herstellen. leider schreien die meisten “grünen schuhe” da draußen nur so nach Öko, was ich wirklich schade finde. nicht so bei diesen chelsea boots von kavat. das schwedische familienunternehmen stellt seine schuhe in schweden unter strengen ökologischen auflagen her und ist mit dem EU eco-label ausgezeichnet. als wohl größter chelsea boot fan aller zeiten bin ich unendlich dankbar endlich eine nachhaltige version von meinem lieblingsschuh gefunden zu haben!

finding sustainable shoes that also look nice has been one of the hardest tasks ever since switching to fair fashion. i recently stumbled upon the label kavat and ordered these amazing chelsea boots. the family company still produces under the 4th generation in their factory in sweden and stands for their passion for sustainability and craftsmanship. as a sucker for chelsea boots i am beyond happy to have found a sustainable version of my favorite shoe!

 

MY FAIR FASHION WISHLIST

6. ACNE
wie im post vor ein paar tagen geschrieben, werde ich in meine kleidung in zukunft bei labels kaufen, die sich durch faire arbeitsverhältnisse und/oder bio stoffe auszeichnen. dass nachhaltige mode nicht immer nach jutebeutel aussehen muss, seht ihr an meiner ersten wishlist. manche dieser labels sind teil der fair wear foundation, manche nicht, achten jedoch auf nachhaltige produktion und faire arbeitsverhältnisse. ps: ich bin kein experte auf diesem gebiet, dies sind lediglich die resultate aus meiner persönlichen recherche.
EN: a few of my first finds on more sustainable fashion. some of these labels are part of the fair wear foundation and some simply focus on fair production / organic ressources. please note that i am by no means an expert on this topic, this is just result of my personal research.

CHANGE.

ein jahr ist es nun her, dass ich meinen 3-monatigen shop stop abgehalten habe. nach nur 2 monaten, bin ich schwach geworden und habe mir etwas gekauft. nun, fast ein jahr später ist einiges passiert. abgesehen davon, dass ich ZU VIEL besitze, haben viele berichte, diese oder diese sendung, immer wieder fragen aufgeworfen: wo wird meine kleidung produziert? wer produziert sie zu welchen konditionen? woher kommt das leder für meine schuhe? wie sterben diese tiere?

google analytics sagt mir heute, dass dariadaria im letzten monat 182.778 klicks verzeichnet hat. 182.778 klicks, die die modeindustrie, vorallem firmen wie zara und H&M unterstützen. einen blick in meinen kleiderschrank: made in china, made in bangladesh, made in turkey usw. usf. von allen meinen sachen, und ich habe wirklich alle unter die lupe genommen, waren nur vier stück “made in USA” und ein paar wenige vintage teile made in italy oder made in austria. auf vielen etiketten steht ebenso “made in portugal” – aber wusstet ihr, dass ein shirt ebenso in bangladesh hergestellt und die knöpfe in portugal angebracht werden können, damit dieses etikett angebracht werden darf?

lederprodukte waren für mich immer zeichen von qualität. ich bevorzugte eine leder- einer plastiktasche. doch wusstet ihr, wie viele lederprodukte hergestellt werden? in bangladesh werden kühe aus indien “verarbeitet”, die einen langen transportweg hinter sich haben, denen chilli in die augen gerieben wird, die brutal erschlagen und zu unseren handtaschen verarbeitet werden. beim gerben sind die wässer mit chrom verseucht, in welchem die arbeiter barfuß stehen und welches so auch in’s leder und so auf unsere haut gerät. ich hätte nie gedacht, dass meine lederschuhe einmal für krebs verantwortlich sein könnten. und ich würde es mir nie verzeihen, einem kind lederschuhe anzuziehen, die in gift getränkt worden sind. mader, die in china zuhauf gezüchtet werden, um letztendlich auf unseren pelzkrägen zu landen. brutal erschlagen, oft bei lebendigem leib gehäutet. alles, wegen unserer nachfrage. ich habe keinen hund, aber ich würde nicht wollen, dass er auf diese art und weise lebt und stirbt. es wird mir übel, wenn blogger beginnen davon zu sprechen, sie würden sich jetzt vegan ernähren, das sei besser für die umwelt und dann billigen chinapelz tragen und 10€ hosen von h&m posten. bevor ich auf ein ei von einem glücklichen huhn verzichte, verzichte ich lieber auf mode.

ich möchte mich übergeben. über alle meine kleidungsstücke, die ich kaufe, im vollen bewußtsein wie diese produziert werden. meine 6€ schlafshirts von H&M: produziert in bangladesh, wo letztes jahr erst ein gebäude einstürzte, weil die dort ansässigen firmen (zB. mango, benetton oder primark) weitere stockwerke anbauten. firmen, die den hinterbliebenen familien bis zum heutigen tage keinen cent zurückgezahlt haben. noch übler wird mir, wenn ich bedenke, dass ich diese firmen und ihre ethik unterstütze. ich würde hier niemals kinderprostitution oder menschenhandel promoten, wieso also diese arbeitsbedingungen?

ich habe bereits die hälfte meines kleiderschranks aussortiert und werde diese sachen einem obdachlosenheim zukommen lassen. für mich hat kein neuer stop shop begonnen, sondern ein bewussteres shopping verhalten. ich werde weniger und bei den richtigen labels kaufen. ihr werdet natürlich noch teile von h&m, zara und forever21 sehen, könnt euch aber sicher sein, dass dies restbestände sind, die ich noch behalte, bis sie durch faire kleidung ersetzt worden sind. im bereich “fair fashion” im blogmenü sammle ich links zu labels, die fair und/oder organic produzieren und habe mir heute den ersten pulli von grüne erde zugelegt, den ihr auch am bild seht. seht euch diesen beitrag an und denkt nach, wie ihr euer leben gestalten wollt. meines muss sich ändern, sofort.

EN: about i year ago i did my first shop stop, when consumerism before christmas started and made me sick. now, a year later, the same feeling has gotten to me again, but with a different aspect. in the past weeks i have consciously started to look at my fashion behavior and questions have started to come up. who produces my clothes? how much do these people get paid? how are animals being killed in order to produce leather? what chemicals are being used in processing cotton? these are just some questions that have popped up, among some documentaries i watched and books i read.

 
today google analytics tells me that dariadaria had 182.778 clicks in the past month. 182.778 clicks supporting me and the way i buy. and here’s the news: i am a horrible consumer. i do not own a single item that was produced with organic cotton or under any certified guidelines. go through your closet and look at the labels. mine say “made in bangladesh”, “made in china” and many more “made in turkey”. of all my clothes, and i did go through all of them, only four are “made in USA” and a few vintage items “made in italy” or “made in austria”. some of my zara clothes say “made in portugal”, but did you know, that this can also mean the shirt was produces in china, but the buttons put on in portugal? 
 
the cherry on the top was this weekend, when i saw a documentary about how leather is being produced in order to make “real leather purses” for many big companies out there. for me a leather product has always ment high quality, not anymore. at this point, where i saw how cows are being treated and slaughtered in bangladesh and that workers there are standing barefoot in chemicals that lead to an early death. seeing the chemicals that are not supervised correctly and that end up in my clothing. chemicals that my body breathes through my skin, that lead to allergies, cancer, etc.
 
i want to throw up all over the things i have in my closet, produced by kids who are put into slavery for making me buy a shirt for 6€ at H&M. i am sick seeing that buildings in bangladesh collapse, because companies like benetton, mango or primark want to add two floors in order to produce more. sick how these companies, a year after the tragedy, still refuse to pay the families for their losses.
 
what makes me sick the most? that i am a person, sitting in the “rich world”, supporting these companies and telling you to buy it. i would never tell you to support child prostitution or human trafficking – why would i want to tell you to support unfair labor practices and clothes produced with pesticides? 

many years ago we used to buy one coat for one season. now we buy two or three coats in only a few months. because it’s cheap and because companies give us new products every week. yesterday i went through my things and i gave away half of them. i will give them to a homeless shelter, where these items will be reused thankfully. i still have zara, h&m and forever 21 in my closet, but i will no longer buy there. from now on, you will find a list under “fair fashion” in my blog menu on the top, where i will be linking to shops, that produce cool items under fair circumstances, with materials that don’t make you sick. organic fashion is the future for my personal but also professional life, even though if i can not garuantee to be 100% fair fashion from today to tomorrow, i will from now try as much as i can. please look around you and don’t refuse to inform yourself about the clothes you wear. question your decisions, especially with where you buy. i can not look at it anymore, but instead of refusing to look at it, i look at other options, options, that are fair and right.
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