Bevor jetzt tausend E-Mails von Ärzten und Ärztinnen eingehen: Ich WEIß, dass Schizophrenie nicht nur mit einer Identitätsstörung einhergeht. Ich erlaube mir hier einfach mal den Begriff so laienhaft zu gebrauchen, wie der Großteil der Welt es tut.
Die letzten Tage habe ich mich intensivst mit der Thematik “Identität” befasst. Unlängst war ich bei einem Vortrag über Genetik, wo ich gelernt habe, dass sich das Genom von zwei Menschen um max. 0,1 % unterscheidet. Soll heißen: eigentlich sind wir, genetically speaking, ziemlich gleich. “Ich bin ich. Ich bin Studentin. Ich bin sportlich. Ich bin fröhlich. Ich bin Österreicherin.”
Bin
das
wirklich
ICH?
Die Identität, die ich mir zuschreibe ist nochmal anders, als die, die mir zugeschrieben wird. Ich selbst kreiere mir eine Mischform aus äußerer und innerer Welt. Doch wieso jetzt Schizophren? Unser Selbstbild, wie wir uns verhalten, fühlen und denken ändert sich doch kontinuierlich und ununterbrochen! An einem Tag sind wir offen, lustig und kommunikativ. Einen Tag darauf können wir zugeknöpft, wortlos und nach innen gekehrt sein. Manchmal trotzen wir vor Selbstbewusstsein, haben das Gefühl die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt zu tun. Und fallweise ist unser Selbstwert im Keller, wir stellen unser gesamtes Leben und dessen Konstellationen in Frage.
Diese “Schizophrenie”, auch wenn man es an dieser Stelle eher Ambivalenz oder Zwiespältigkeit nennen sollte, ist die Realität und Tatsache jedes Lebens. Wer ich bin und wie ich bin ist nichts Statisches, sondern eine Dynamik, der wir oft zum Opfer fallen. Opfer unserer selbst… sozusagen.