Vor einigen Wochen habe ich ein Foto in Daunenjacke auf Instagram gepostet, was in einem Shitstorm resultierte. Ich gehöre zu den Bloggerinnen die versuchen auf jeden Kommentar einzugehen und somit beschäftigte ich mit mit dem Thema faire Daune. Nicht nur weil mir eure Kommentare wichtig sind, sondern ich selbst ein Tier Zuhause habe (damit meine ich Mala und nicht meinen Freund) und ich seither viel bewusster mit dem Thema Tierschutz umgehe. Ich trage keinen Pelz, esse sehr wenig Fleisch und versuche wenn möglich zu natürlichen Lederalternativen zu greifen. Ich wusste schon lange, dass einige Ökomode Anbieter Daunendecken und -pölster aus fairer Daune anboten, schöne Kleidung aus fairer Daune war mir bis dato aber noch nicht untergekommen.
Was ist das Problem mit herkömmlicher Daune?
In der Daunenindustrie werden Gänse oft bei lebendigem Leib gerupft, um an die Daunen, die unterste Federschicht bei Vögeln, zu kommen. Aus ihren Federn werden Decken und Kleidung hergestellt – für die Gänse ist die „Daunengewinnung“ jedoch eine Qual. Aber wieso rupft man die Tiere so brutal bei lebendigem Leib? Damit man sie bis zu 3 mal im Jahr rupfen kann. Das Tier wird regelrecht ausgeschlachtet. Für Mode.
Mehr zu dem Thema und ein nicht so angenehmes Video sind hier zu sehen.
Wodurch unterscheidet sich faire Daune?
Faire Daune stammt von Gänsen aus kontrolliert biologischer Tierzucht und das Tier wird nicht lebend gerupft. Ein wirklich interessanter Beitrag zu dem Thema ist hier in der Mediathek des WDR zu sehen.
Wieso keine Kunstfaser?
In der Outdoor-Branche werden häufig für wetterfeste Kleidung hochmoderne Fasern und Stoffe verwendet, deren Performance wie Wind- und Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht mit einem hohen Preis von der Umwelt erkauft wird. Etwa durch den Einsatz von halogen-organischen Verbindungen. Diese Stoffe gehören zu den am stärksten umweltschädigenden Stoffen überhaupt, weil sie biologisch so gut wie überhaupt nicht abbaubar sind. Sie sind zu großen Teilen bereits verboten, wie etwa die FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), die erheblich an der Entstehung des Ozonlochs beteiligt sind. Für Outdoor-Bekleidung finden nach wie vor perfluorierte und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC) Verwendung, um atmungsaktive Beschichtungen, oder ebenfalls atmungsaktive Membranen wie Goretex oder Sympatex herzustellen. Wer mit PFC belastete Kleidung trägt, muss keine Angst vor unmittelbaren giftigen Auswirkungen haben. Der Nachteil von PFC ist, dass die Stoffe sich in der Natur anreichern und über Öko-Kreislaufe bis in die Nahrungskette des Menschen gelangen. Zuletzt sind sie sogar in Muttermilch nachgewiesen worden. In der Erdatmosphäre verstärken Perfluorkarbone, ähnlich wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe, den Treibhauseffekt. Polyfluorierte Kohlenwasserstoffe oder auch Perfluorierte Tenside (PFT) stehen zudem im Verdacht krebserregend zu sein und haben eine Wirkung auf den menschlichen Hormonhaushalt.
Hier ist sie also, meine erste, faire Daunenjacke. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine matte (ich hasse glänzende Daunenjacken), extrem warme, aber nicht su voluminöse Daunenjacke finde, die noch dazu fair ist. Ich trage sie fast täglich, sie hält unglaublich warm und passt einfach zu allem. Wer die Möglichkeit hat sie zu kaufen oder vom Christkind zu wünschen: tut es. Der Preis ist stolz, aber auf 20 Jahre gerechnet eine wirklich gute Investition.
PS: Das ist kein coffee-to-go Wegwerfbecher sondern eine wiederbefüllbare Thermostasse die nach coffee-to-go aussieht.
jacke HESSNATUR / hose HESSNATUR / stiefel MICHAEL KORS / pulli VON MAMA / kette KATIE G / haube COS
Photos: Maximilian Salzer
About the brands:
Hessnatur: Everything produced is 100% fair and sustainable.
Michael Kors: boots made in China, no certificate on sustainability.
COS: hat made in China, no certificate on sustainability.
Katie G.: handmade jewelry from Vienna
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