Reality TV ist eigentlich scheiße.. und zwar so richtig. Reißerische Headlines, gecasteter Plot und Content zum Fremdschämen. Reality TV aber für einen Zweck wie den folgenden zu nutzen? Finde ich super!
Was passiert wenn man drei norwegische Fashion Blogger nach Kambodscha schickt und ihnen dort vor Augen führt, wie ihre Billigfetzen hergestellt werden? Viele Tränen, denn das braucht das Reality TV! Ich selbst war schon in Thailand, Laos und Indien – kenne die Bilder also. Die drei besagten Blogger wirken auf mich aber sehr naiv, ab und zu musste ich schmunzeln bei manchen Aussagen (“it looks like we’re in Nairobi” – erinnerte mich an diesen grandiosen Auftritt). Klar, nicht jeder hatte schon mal die Möglichkeit in ein Entwicklungsland zu reisen, aber teilweise frage ich mich wie es möglich ist sein ganzes Leben zu verbringen ohne von solchen Zuständen zumindest mal ansatzweise gelesen zu haben.
Was ich aber wirklich traurig finde? Wenn man auf den Blog von Bloggerin Anniken geht, sieht man nach wie vor ausschließlich Promotion all der großen Konzerne die für das Leid auf dieser Welt verantwortlich sind. Ich habe in keinem Beitrag ein nachhaltiges Label finden können. Sie bewirbt sogar ständig die Webshops, die für mich am schlimmsten ist: Sheinside und Choies. Ich verlange von keinem Blogger 100% sustainable zu arbeiten (tu ich ja selbst nicht), aber wenn jeden Blogger da draußen zumindest 30% des Kleiderschranks sustainable gestalten und darüber sprechen würde, wäre schon mal ein großer Schritt getan. Außer vielen Krokodilstränen scheint die Reise nach Kambodscha bei ihr also nicht bewirkt zu haben, wie schade!
Die Folgen könnt ihr alle hier sehen.
EN: I normally hate reality shows, but this one creates attention on something that’s very important to me: sweatshops. Three norwegian bloggers are being sent to Cambodia to see conditions in clothing factories. You can watch the episodes with english subtitles here.
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