Ja, manchmal komme ich mir wirklich wie ein Zombie vor. Ein seelenloser Zombie, der auf’s Handy starrt und seine Umgebung komplett ausblendet – die Gespräche, die Menschen, die Bewegung rund um mich. Als ich letztes Jahr in New York war und in der U-Bahn saß, wurde mir regelrecht übel: von 10 Leuten starrten 9 in ihr Smartphone. In Wien hält sich momentan noch die Waage, Tendenz jedoch steigend.
Technologie kann helfen, Technologie kann uns voran treiben. Technologie kann uns aber auch zu seelenlosen, candy-crush-spielenden-whatsappenden-facebooklikenden Zombies machen. Der Blick ins Smartphone ersetzt Zivilcourage, Google Maps das “nach dem Weg fragen” und WhatsApp Konversationen, die eigentlich im echten Leben stattfinden könnten.
Nicht nur das Smartphone, aber viele andere Stressfaktoren lassen unsere Gedanken ständig um Aufgaben und Sorgen kreisen. Ich kenne es von mir: ich bin selbstständig, rund um die Uhr unterwegs, bekomme oft sehr wenig Schlaf und fühle mich wirklich oft, als wäre ich in einem Hamsterrad gefangen. Ein Hamster, der seine Hamster-EMails auf seinem Hamsterhandy alle drei Minuten checkt.
In der buddhistischen Lehre bedeutet Achtsamkeit, Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind. Inne zu halten, das innere Geschwätz abzuschalten und einfach nur wahrzunehmen. Mit unserem inneren Auge sozusagen.
Gerry Hofstetter ist Lichtkünstler. Von den weltberühmtesten Kathedralen bis hin zu Gletschern in der Antarctica hat Hofstetter so ziemlich alles mit Licht inszeniert, was es zu inszenieren gibt. Mit der Unterstützung von SWISS wurde am 27. Jänner die Fassade der Wiener Staatsoper in ein Kunstwerk verwandelt – ein Kunstwerk das an die Achtsamkeit in jedem von uns appellieren soll. Es soll um mehr Achtsamkeit im Umgang miteinander gehen und welches Symbol könnte dafür besser geeignet sein als das Auge?
Ich bin halbe Perserin und das Symbol des Auges hat für mich besondere Bedeutung. Vor allem im Orient soll das Auge den bösen Blick abwenden, nicht umsonst trage ich also so oft mein “blaues Auge” am Ohr.
Leider war ich zum Zeitpunkt der Installation in Lyon, möchte euch aber trotzdem nicht die tollen Bilder und das Video vorenthalten. Abgesehen von der überwältigenden Schönheit der Installation finde ich die Message sehr, sehr wichtig und großartig dass SWISS dieses Projekt unterstützt.
PS: Auf swiss.com/attentiveness könnt ihr ebenfalls ein Zeichen für mehr Achtsamkeit setzen und dabei eine von sechs Reisen gewinnen!
// In Kooperation mit SWISS //
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