WHO MADE MY CLOTHES?

Mobile and DevicesGenau heute vor zwei Jahren kamen 1133 Näherinnen und Näher beim Einsturz des Rana Plaza um’s Leben, 2438 wurden verletzt. Das Gebäude wurde 2006 gebaut, zunächst mit vier Stockwerken. Weil das Geschäft mit großen, westlichen Modehäusern profitabel war wurden weitere fünf Etagen im Jahr 2008 aufgestockt – auf unzureichend tragenden Wänden. Man bemerkte kurz vor dem Einsturz zwar Risse, die Chefs der Fabrik beschwichtigten jedoch die NäherInnen, die Arbeit müsse verrichtet werden.

Am 24. April 2013 um 8:45 Uhr stürzt das Gebäude ein. Und begräbt tausende von Menschen unter sich. Mütter, Väter, Töchter, Söhne, Brüder und Schwestern. Brutal von Betonteilen erschlagen, zerdrückt und entstellt. Schreie, Wimmern, Tränen und pure Verzweiflung.

In diesem Gebäude produzierten Firmen wie Adler, Benetton, C&A, Inditex, J.C. Penney, Kik, Mango, Primark und viele mehr. Viele von diesen Firmen haben bis heute den Hinterbliebenen Familien keine finanzielle Kompensation überlassen. Was in Europa ein Skandal wäre, bleibt in Bangladesch traurige Realität.

Heute wird den Familien und Opfern gedacht, heute ist Fashion Revolution Day. Ihr alle könnt euch engagieren, sei es mit Fotos auf denen ihr das Label eures Kleidungsstückes zeigt oder  indem ihr das Fashion Revolution Poster ausdruckt und auf Instagram mit dem Hashtag ##whomademyclothes postet.

Wir alle in Europa protestieren für Mindestlohn, beschweren uns über schlechte Bezahlung. Doch unsere Kleidung wollen wir möglichst billig kaufen. Wir kaufen unsere Kleidung hergestellt von Menschen, die mit ihrem Leben dafür bezahlen mussten. Auf so viel unserer Kleidung klebt wortwörtlich Blut. Wir denken so oft nicht nach, wieso das T-Shirt bei H&M nur 5€ kostet und wie es möglich ist, dass Lederprodukte Made in India so günstig zu finden sind. Da wo wir sparen bezahlen die Ärmsten von den Ärmsten – oft mit ihrem Leben.

Natürlich bedeutet das alles nicht, dass Made in Bangladesh gleich schlecht ist. Es gibt tolle, vorbildliche Labels wie People Tree die ausschließlich in Billiglohnländern produzieren, den NäherInnen aber eine gerechte Bezahlung, saubere Arbeitskonditionen, Arbeitsverträge und soziale Leistungen bieten.

Wir müssen aufhören wegzuschauen. Wir müssen, sofern wir die finanziellen Mittel haben, unser Geld bei den richtigen Unternehmen lassen. Und wir müssen uns IMMER fragen: Wer hat meine Kleidung hergestellt?

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