Wusstet ihr dass 50% aller Lebensmittel weggeworfen werden? Das ist jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Die Uno schätzt übrigens, dass mindestens ein Drittel der Lebensmittel weltweit vernichtet wird, bevor sie auch nur in die Nähe von Konsumenten kommen. Mit dem Ausmaß dieser Verschwendung befasst sich der Film “Taste The Waste”.
Aus dieser Erkenntnis heraus ist eine Bewegung entstanden die sich “food sharing” zum Ziel gemacht hat was so viel heißt wie: Lebensmittel werden vor dem Verfall gerettet indem sie getauscht oder hergeschenkt werden. Zu dem Thema sah ich die Woche ein Video von Rawberryvegan – einer Youtuberin die ich sehr gerne mag. In dem Video zeigt Sophia was sie alles umsonst bekommen hat am Markt – die Ausbeute ist wirklich irre und kaum zu glauben dass das Essen sonst am Müll gelandet wäre. Sophia ist Studentin und spart so auch jede Menge Geld.
Was passiert bei uns mit abgelaufenen oder “nicht schönen” Lebensmitteln? Einige werden gespendet. In Wien gibt es zum Beispiel die Wiener Tafel die Lebensmittel vor dem Verfall rettet und gemeinnützigen Einrichtungen ausliefert. Ich selbst durfte auch schon mal mitfahren und die Arbeit hautnah miterleben. Der Großteil jedoch wird am Abend in die Müllcontainer beim Supermarkt geschmissen, nicht mal MitarbeiterInnen dürfen sich den “Müll” kostenlos mitnehmen – verrückt eigentlich.
Doch was ist mit Menschen die weder in einer sozialen Einrichtung leben noch am Hungertuch nagen? Menschen wie du und ich die entweder einfach Geld sparen oder Lebensmittel vor dem Verfall retten wollen?
Vor einigen Jahren wurden die “Dupster” geboren (wird auch als “containern” bezeichnet), also Menschen die in Müllcontainern, bevorzugt bei Supermärkten, nach Lebensmitteln tauchen. Diese Müllcontainer sind meist hinter verschlossenen Türen. Die meisten Supermärkte tolerieren Dumpster nicht, bis auf wenige Ausnahmen wie den Denns Biomarkt, wo man Dumpster toleriert solange sie keine Unordnung hinterlassen. Inoffiziell unterstützen einige Filialen von Denns sogar Dumpster: noch Genießbares wird oft neben die Tonne gestellt.
Mich würde eure Meinung interessieren: ist es in Ordnung abgelaufene Lebensmittel auf Müllcontainern zu fischen oder am Markt um unverkaufbare Ware zu bitten? Auch wenn man sich in keiner finanziell prekären Situation befindet? Darf und sollte jemand mit einem 8000€ Managergehalt um gratis Obst bitten, bevor es entsorgt wird, oder wäre das in euren Augen nicht in Ordnung? Sollten Studenten mit einem 300€ Monatsbudget nur das Vorrecht darauf haben? Würdet ihr um braune Bananen bitten oder wäre euch das unangenehm?
Lasst mich eure Meinung hören!
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