Wie ist das, wenn man eine Woche lang aus seinem Blogger-Dasein ausbricht und etwas tut, das man nie tun würde? Eine Woche lang keine Filter, keine Fotobearbeitung, keine Fotoauswahl, keine Inszenierung und kein Konstruieren.
Was mit #truthfullydariadaria betitelt wurde, war genau dieser Versuch. Inspiriert von Essena O’Neills Bruch mit Social Media wollte ich es wissen: wie ist das, wenn man einfach mal komplett ehrlich ist? Denn selbst wenn ich, im Gegensatz zu vielen Bloggern, keine eigenen Photoshoots für Instagram mache und versuche relativ nah am echten Leben dran zu bleiben: ich kuratiere meinen Instagram Feed. Manchmal bewusster und noch viel öfter unterbewusster. Ich weiß welche Fotos viele Likes bringen und welche Filter ich verwenden muss um besonders hübsch auszusehen. Ich arrangiere mein Essen bevor ich es fotografiere und Essen, das aussieht wie Erbrochenes, poste ich sowieso nie.
Während des Selbstversuches hat mich eines überrascht: die Fotos wurden nur gering weniger gut geliked. Was vermutlich auch daran lag, dass es ein einmaliger Selbstversuch war und das Thema besonders viel Aufmerksamkeit genossen hat. Im Gegenzug habe ich aber bei Weitem nicht so viele Follower wie sonst dazu gewonnen bzw. es haben mich auch eine ganze Menge Leute entfolgt. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass auch ihr einen brutal ehrlichen Einblick, in das sonst so “glamuröse” Leben einer Bloggerin, wertgeschätzt habt.
Mein Fazit: Alles in Allem fand ich den Selbstversuch richtig toll und die meisten von euch auch! Ich habe daraus gelernt, dass es ab und zu gut tut etwas ehrlicher zu sein, vor allem um dem Zuseher zu zeigen, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Es war auch ein wenig befreiend, um ehrlich zu sein! Persönlich könnte ich mir nicht vorstellen ausschließlich “ehrlichen” Content hochzuladen. Einerseits weil es extrem persönlich ist und es manchmal auch ganz gut ist Privatsphäre zu wahren. Gerade als Blogger macht man diese schmerzliche Erfahrung öfter. Andererseits fände ich es nach einer Zeit nicht mehr inspirierend nur Dreckwäschehaufen und schirches Essen zu zeigen, denn ich denke diese Fotos kommen gerade im Kontrast zur “heilen Instagramwelt” besonders gut zur Geltung. Der Kontrast macht es also aus! Und wie so oft: das Maß und Ziel. Was ich daraus gelernt habe, ist es nicht zu übertreiben und einfach mehr Balance reinzubringen: ein Foto nicht hochzuladen, bloß weil es ästhetisch nicht in meinen Feed passt? Sich zwingen den perfekten Shot für Instagram hinzubekommen, auch wenn es nicht sein soll? Vielleicht sollten wir alle einfach mal durchatmen, relaxen und Instagram einfach nicht zu ernst nehmen. Das würde uns allen gut tun!
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