SOCIAL MEDIA IS NOT REAL LIFE

socialmediaisnotreallifedariadaria“You, Sunshine, Ocean, Salt, Avocados, Surf, Skydives, puppies, Coffee, Organic Juices, That foot thing you do when you sleep, & creative flow is All I really neeeed in this life ???????? #BALI”

Heute Nachmittag wies mich die liebe Mirjam von Little Adventures auf ein neues Video von Essena O’Neill hin, in dem das IT-Girl, Instagram Idol und Youtube Star bekannt gibt dass sie Social Media den Rücken kehren will. Ich folge ihr schon lange, aber eigentlich nur weil sie sich vegan ernährt und ich ihre Videos zum veganen Lebensstil sehr mag. Man muss dazu sagen dass Essena erst 17 ist und vermutlich noch viel mehr in der oberflächlichen Welt der “hot bikini babes” auf Instagram gefangen ist als ich mit 26 es bin. Ich habe das Gefühl dass der Druck für junge Mädchen und Frauen von Jahr für Jahr schlimmer wird und Schuld daran ist Tumblr, Instagram und Pinterest. Bilder die suggerieren dass man gewisse Maße, einen ready-to-order boyfriend und picture perfect Mahlzeiten für ein perfektes Leben braucht. Erst kürzlich scrollte ich mich durch die Startseite von Pinterest  und musste mit Erschrecken feststellen dass jede einzelne Frau die zu sehen war bestimmt 10kg weniger als ich wiegt. Und bevor jetzt alle wieder in die “Skinny Bashing!”-Hysterie ausbrechen: es gibt Frauen mit 10kg weniger und Frauen mit 10kg mehr als ich. Aber wieso sind dann nur die extrem schlanken, durchtrainierten Frauen mit weißen Zähnen, aufgefüllten Wimpern, teuren Klamotten und glänzenden Haaren zu sehen?

Wie ich bereits in meinem Beitrag “wie ich glücklich wurde und uncool bliebt” schrieb: “Diese Bilder in den Medien, reflektieren sie ein ‘gesundes Leben’? Oder sind sie da um dein Leben in Objekte und Leistungen zu verwandeln? Und wer profitiert davon, dass du diese Bilder siehst und dich plötzlich ganz klein und schlecht fühlst? Und das Gefühl hast du brauchst diese Tasche, diese Figur und diesen Urlaub? Es geht hier IMMER um Geld, Macht und Kontrolle. Unser Gefühl mehr zu brauchen macht jemand anderen, viele Kilometer weit weg, in einem blank geputzten Hochhaus mit Ferrari vor der Tür, sehr reich und uns sehr arm.” Social Media ist sehr oft wenig Inhalt und sehr viel Werbung.

Liest man sich die Kommentare bei Instagrammern wie Alexis Ren durch wird man bemerken dass ihre Fotos zwar viele positive aber großteils negative Reaktionen hervorrufen. “I want to be her”, “life goals”, “this depresses me”, I want her body”, “fuck my life”, “my life isn’t fair” uvm. liest man unter diesen Fotos. Und selbst ich, als (meiner Einschätzung nach) wirklich selbstbewusste Person die kein Bedürfnis hat Apps wie “Face Tune” zu benutzen um mich schlanker zu machen, bekomme manchmal einen Kloß im Hals wenn ich mir solche Bilder ansehe. Weil sie unwiderruflich unterbewusst Gefühle wecken die einem, auch wenn man noch so gut seine eigene Mitte gefunden hat, suggerieren dass DAS das Leben ist das man leben sollte.

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Essena O’Neill hat sich für mehr Authentizität entschieden, den radikalen Schritt gemacht den Großteil ihrer Youtube Videos zu löschen und versieht nun ihre alten Instagram Fotos mit ehrlichen Captions. Sie gesteht dass sie sich für gewisse Fotos extra umgezogen und täglich eigene Fotoshoots für Instagram gemacht hat. Sie schreibt zum Foto in Yoga Pose There is nothing zen about trying to look zen, taking a photo of you trying to be zen and proving your zen on Instagram.”

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Ich bin Fotografin und liebe ästhetisch ansprechende Bilder. Ich mache viele Fotos, weil es mir Spaß macht zu fotografieren und ich verdiene mein Geld mit Bloggen. Gemeinsam mit meinem Freund überlege ich mir spannende, ästhetisch ansprechende Konzepte und bewerbe nur Produkte die ich richtig toll finde. Und so oft wünsche ich mir etwas mehr Abwechslung auf Instagram, eine gesunde Balance zwischen schönen Sonnenuntergangsbildern und etwas Authentizität zwischendurch. Denn obwohl es mein Beruf ist hasse ich Social Media dafür was es jungen (und auch älteren) Menschen oft antut: es erzählt keine Geschichte. Es transportiert so oft keine Message. Es ist so oft nur die Jagd nach mehr Likes, mehr Kommentaren, mehr Anerkennung und in erster Linie: Neid. Social Media macht uns zu Neidern weil wir in dem Moment in dem wir das Foto ansehen wissen, dass wir in 99% der Fälle nie so ein Leben leben werden.

Warum? Weil es einfach nicht real ist.

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